Griechische Landschildkröten sind Tiere, die unbedingt eine Freilandhaltung benötigen. Es ist davon abzuraten, diese Tiere in einer Wohnung, oder in einem Terrarium auf Dauer zu halten, denn dies ist keinesfalls artgerecht! Je nach Gegebenheit sehe ich als artgerecht einen Garten, einen Balkon oder eine Dachterrasse an. Wir mögen Schildkröten zwar als Haustiere ansehen, in Wirklichkeit sind sie aber Wildtiere und sollten auch so gehalten werden. Somit muss den Tieren ein ausreichend großes, strukturiertes Freigehege zur Verfügung gestellt werden. Bei mir hat jedes adulte Tier mindestens 10 m² Platz, jüngere Tiere dementsprechend etwas weniger. Auf den ersten Blick mag dem einen oder anderen diese Größenangabe vielleicht etwas viel vorkommen, denn dies würde bedeuten, dass 3 Tiere mindestens 30 m² Platz beanspruchen. Wenn man das Gehege jedoch strukturiert und nur einen Teil davon mit Futterpflanzen ausstattet, ist das die richtige Größe. So können diese ihrem natürlichen Instinkt, dem Weidegang, nachgehen, sich aussuchen, was, wie viel und wann sie fressen. Zusätzlich ist genügend Fläche zur Verfügung, damit sich die Tiere aus dem Weg gehen können, wenn sie das möchten und sich nicht ständig gegenseitig bedrängen. Schildkröten sind keine Singles, sondern man sollte zumindest ein Pärchen halten, noch besser wäre eine harmonische Gruppe von 3 bis 4 Tieren. Hierbei ist aber auf ein ausgewogenes Verhältnis von Weibchen und Männchen zu achten. Es hat sich herausgestellt, dass 2 bis 3 Weibchen mit einem Männchen zusammen gehalten werden sollten, damit die Weibchen auch in der stressigsten Zeit, während der Paarung, nicht all zu sehr von dem Männchen verfolgt werden und eine Gruppenhaltung gewährleistet werden kann. Sofern man aber nur Männchen oder nur Weibchen in einer Gruppe halten will, ist dies natürlich auch möglich. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass die Tiere in etwa dasselbe Alter und die gleiche Größe haben, denn es macht keinen Sinn, zu einem Jungtier eine 30 Jahre alte Schildkröte zu setzen. Diese beiden würden sich uninteressant finden und nebeneinander her leben, als ob sie in Einzelhaltung gehalten würden. Für alle, die sich jetzt fragen, was ist ein perfektes Schildkrötengehege, bzw. wie legt man so eines an? Hier eine Anleitung zur fachgerechten Vorgehensweise: Wahl des Standortes: Dieser sollte sich an der sonnigsten Stelle des Gartens befinden. Am besten wäre, wenn diese Fläche schon von den ersten Sonnenstrahlen am Morgen erreicht wird und im Laufe des Tages bei der Wanderung der Sonne stets bestrahlt wird. Mein Motto: Lieber zu viel Sonne als keine Sonne. Denn Schatten lässt sich leicht durch die Pflanzung eines Strauches realisieren, wohingegen man aufgrund mangelnder Sonne durch ausgeklügelte Technik in Form von Wärmelampen und UV-Lampen entgegen wirken muss. Schildkröten sind wechselwarme Reptilien und diese benötigen Wärme, um aktiv zu werden. Dies sollte auf jeden Fall berücksichtigt werden und somit Bäume, Hausmauern, Wände oder Hecken eher gemieden werden. Weiters sollte das Gehege windgeschützt sein. Die Tiere sind empfindlich gegen zu viel Wind. Schilfmatten können sowohl als Sichtschutz wie auch Windschutz für die teilweise Umrandung des Geheges verwendet werden. 2. Gehege Umrandung: Sofern Sie den Tieren nicht Ihren ganzen Garten zur Verfügung stellen wollen (sofern dieser auch 100 % ausbruchsicher ist), sollten Sie bedenken, dass die Tiere wahre Ausbruchsmeister sind. [caption id="" align="alignnone" width="213"] Ausbruchsmeister[/caption] Damit Sie nicht immer von Ihrem Nachbarn die Tiere zurückholen müssen, empfehle ich Ihnen für den Zaun eine Mindesthöhe von als Mindesthöhe 35 cm. Das ist auch ausreichend für adulte Tiere. Die einzige Gefahr sind die Ecken, sofern sie im rechten Winkel aufeinander treffen, denn hier kann eine Schildkröte einer anderen leicht als Ausbruchshelfer dienen. Eine Querleiste hat sich als Problemlöser bewährt. Ob Sie Ihre Einfriedung mit Holzbrettern oder einer Mauer aus Steinen lösen, ist von Ihrem Geldbeutel und Ihrem Geschmack abhängig. An dieser Stelle sei nur anzumerken, dass natürlich Steine die Sonnenstrahlen viel besser einfangen als Holz und somit auch gleich als natürlicher Sonnenspeicher dienen. Die Umrandung sollte aber auf alle Fälle blickdicht sein. Bei juvenilen Tieren bis 3 Jahre – sollte auch auf eine Abdeckung nach oben gegen Fressfeinde wie Raben, Elstern, etc. geachtet werden. 3. Bodenbeschaffenheit: Der Boden sollte stets aus fester Erde bestehen, manche Teile des Geheges können aber auch Kies, Schotter und Sand enthalten, wobei ein Anteil von mehr als 80 Prozent Erde erstrebenswert ist. Damit der Boden bei einem Starkregen leichter wieder auftrocknet, kann man unter die Erdschicht etwas Kies einarbeiten, dies ist aber kein Muss. Ich habe mich entschieden, großzügig Anfang März, wenn die Tiere noch nicht so aktiv sind und im November, wenn die Tiere schon wieder in der Winterstarre sind, mit Meerkalk zu kalken. Die meisten dieser Produkte bestehen aus über 75% Kalziumkarbonat, Magnesiumcarbonat und Spurenelementen. Bevor es zu regnen beginnt, kalke ich kurz, damit das Oberflächenwasser den Kalk zügig in den Boden schlämmt. Obendrein ist dies dann nicht so staubig. Dadurch wird der Boden abgemagert, denn Wildkräuter benötigen einen leicht basischen Boden. Der pH-Wert sollte daher über 6,5 liegen. 4. Frühbeet/Gewächshaus: Dieses ist unbedingt erforderlich, da unsere Tiere...

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