Durch meine artgerechte Haltung sehe ich meine Nachzuchten als einen persönlichen Beitrag zur Arterhaltung von Griechischen Landschildkröten an.Weibliche Griechische Landschildkröten erreichen mit ca. 12 Jahren die Geschlechtsreife und Männchen im Allgemeinen 1 – 2 Jahre früher (siehe Geschlechtsmerkmale). PaarungDie Paarung beginnt meist schon im Frühjahr, wenige Tage nach der Winterstarre. Dabei versucht das Männchen durch Bisse in Beine und Kopf, das Weibchen zum Stehenbleiben zu bewegen, was dem Männchen ein leichteres Aufreiten ermöglicht. Ist das Weibchen nicht willig, versucht es weg zu laufen oder versteckt sich in einer Höhle, wo das Männchen nicht so leicht an das Weibchen herankommt. Ist das paarungsunwillige Weibchen dem Männchen entkommen, widmet sich dieser für gewöhnlich einem anderen Weibchen. Deshalb ist es wichtig, dass zwei oder drei Weibchen für ein paarungswilliges Männchen zur Verfügung stehen. Nur so kann sich das Weibchen einmal von dem Paarungswerben des aufdringlichen Männchens zurückziehen und steht nicht andauernd unter Stress. Weiters kann es auch möglich sein, dass man das Männchen, auf Grund eines zu kleinen oder schlecht strukturierten Geheges, wie auch einem falschen Geschlechterverhältnis, zeitweise trennen muss. Dies würde ich nur empfehlen, wenn das Männchen aggressiv ist und das Weibchen schon offene Wunden hat oder das Weibchen bei der Eiablage dauernd gestört wird. Findet das Männchen nun ein paarungsbereites Weibchen, so vollzieht dieser den Akt. Dabei ist der Mund des Männchens weit geöffnet und es gibt piepsende Geräusche im Rhythmus von sich. [caption id="" align="alignnone" width="240"] Schildkröten bei Paarungsaktivität[/caption] EiablageVor der bevorstehenden Eiablage (meist 4 – 6 Wochen nach Ende der Winterstarre), Mitte Mai, findet die erste von für gewöhnlich drei Eiablagen statt. Dazu laufen die Weibchen scheinbar planlos im Gehege auf und ab und unternehmen Probegrabungen, um den besten Eiablageplatz zu finden. Meistens entscheiden sie sich doch wieder für den Eiablagehügel (siehe Freigehege). Ist solch eine Stelle im Freigehege nicht vorhanden, kann es unter Umständen zum Zurückhalten der Eier kommen und in Folge dessen zur Legenot (siehe Krankheiten). Ist der ideale Platz gefunden, beginnt das Tier mit den Hinterbeinen eine kleine Grube von ca. 10 – 15 cm Tiefe auszuheben. Ist die Grube für das Tier nun perfekt, verweilt es ruhig darüber. Dann werden die Eier in raschen Abständen ausgepresst. Jedes einzelne Ei wird mit äußerster Vorsicht mit den Hinterbeinen in die freie Öffnung der Grube gelegt. Nach der Eiablage verschließt das Tier die Ablagestelle gekonnt, wodurch es für den Züchter eine Herausforderung ist, diese Stelle wieder zu finden. Die Eigröße hängt zum einen vom Alter und der Größe des Tieres sowie der Gesamtzahl der Eier ab. [caption id="" align="alignnone" width="213"] Eiablage[/caption] BebrütungNachdem der Sommer in unseren Breiten für gewöhnlich nicht so konstante Temperaturen aufweist, wie dies etwa in Griechenland der Fall ist, müssen die Eier für eine erfolgreiche Nachzucht zuerst ausgegraben und in einen Brutapparat (Inkubator) überführt werden. Umso rascher die Eier nach der Eiablage geborgen werden, desto besser. Später sollten die Eier nämlich nicht mehr gewendet werden, da sonst der Embryo durch Strangulation mittels der Nabelschnur sterben könnte. Ich persönlich verwende den Brutapparat FB50 von Jäger. [caption id="" align="alignnone" width="213"] Inkubator befüllt mit Eiern[/caption] Vor der Inkubation fülle ich die Erde vom Legehügel in den Inkubator, lege die Eier hinein und bedecke sie anschließend mit dem restlichen Erde-Sand Substrat. Durch ein Thermometer inkl. Fühler kann ich die gewünschte Temperatur einstellen. Meine Eier werden mittels Nachtabsenkung und sinusförmiger Temperatureinstellung gezeitigt. Wobei mein Hauptaugenmerk auf einer vermehrten Nachzucht von Weibchen liegt. Mittels Feuchtbrutset und einer zusätzlichen Schüssel Wasser erreiche ich ca. 80 % Luftfeuchtigkeit. Von einer zu trockenen Bebrütung sollte Abstand genommen werden. SchlupfZirka 70 Tage nach der Eiablage schlüpfen die Jungtiere. Der Schlupfvorgang variiert von Tier zu Tier und reicht von einer Stunde bis zu zwei Tagen. Von einem Eingreifen und einem "Befreien" aus dem Ei ist abzuraten, denn das Tier braucht manchmal noch ein bisschen Zeit, um den Dottersack zurückzubilden und um den Panzer wieder vollständig zu schließen. Es kann auch mal vorkommen, dass das Tier eine Pause einlegt und erst nach ein paar Stunden wieder genug Kraft hat, um weiter zu machen. [caption id="" align="alignnone" width="213"] Schlupfvorgang Bild 1[/caption]   [caption id="" align="alignnone" width="120"] Schlupfvorgang Bild 2[/caption]   [caption id="" align="alignnone" width="240"] Schlupfvorgang Bild 3[/caption] Ist das Tier geschlüpft, sollte es zuerst einmal gewogen werden und in ein "Nachzuchtgehege" überführt werden. Dieses ähnelt sehr einem strukturierten Freigehege, unterscheidet sich aber in der Größe von diesem (Maße 60x40x20 cm). Torfmoos, auch als Sphagnum Moos bekannt, dient wie auch eine Baumrinde in den ersten Tagen als ideales Versteck. Des Weiteren sollten Sie den Tieren nach dem Schlupf täglich frische Wildkräuter wie auch frisches Wasser anbieten. Aufzucht von JungtierenWenn bei dem Tier auf den ersten Blick alles okay aussieht, überführe ich es nach wenigen Tagen vom Nachzuchtgehege in ein Freigehege für Jungtiere. Wenn Sie sich nun fragen, wie groß man das Gehege für zum Beispiel 2 Jungtiere anlegen soll, so beantworte ich dies in der Regel wie folgt: Es gibt zwei Wege, die nach Rom führen, Sie müssen...

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